+++ Aktuell +++
Der kleine Fuchsbandwurm
 

Herr Ulrich Dopheide
vom Landesbund für Vogelschutz - München
...war so freundlich, uns sein in vielen Jahren aus 1000 Mosaiksteinchen recherchiertes Wissen zum Fuchsbandwurm zur Verfügung zu stellen. Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei Herrn Dopheide. Wegen der Aktualität hat das Bärlauchportal nur einige Passagen hier veröffentlicht. Jedem ist es aber freigestellt, den gesamten Text per eMail beim Bärlauchportal: [email protected] anzufordern.

Früher starben die erkrankten Menschen einen qualvollen Tod, heutzutage kann die moderne und allerdings sehr teure Chemotherapie bis zu 90% der Befallenen auch im Spätstadium noch retten. Wieviele Menschen tatsächlich ernsthaft durch Fuchsbandwurmbefall erkranken, weiss niemand genau. Derzeitige Schätzungen liegen zwischen 5 und 50 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr

Die bislang größte wissenschaftliche Reihenuntersuchung an Menschen wurde 1996 von der Universität Stuttgart-Hohenheim durchgeführt. Untersucht wurden über 2500 Bewohner der Ortschaft Römerstein auf der Schwäbischen Alb, die als Hochburg des Fuchsbandwurms gilt.
Ergebnisse:
- Über 60 der Probanden zeigten Antikörperreaktionen ihres Blutes bezüglich Fuchsbandwurmeiern, d.h. offenbar waren diese Eier in ihre Blutbahn gelangt und hatten dort zu erfolgreichen Immunabwehrreaktionen des Blutes geführt.

Der Mensch wurde und wird dabei nur als "falscher" Zwischenwirt am Rande des Geschehens ungezielt mitbetroffen und sein Abwehrsystem wird daher relativ leicht mit diesen Eindringlingen in der Blutbahn fertig
Zusammenfassung: in Bayern ist die Gefahr einer Infektion mit Fuchsbandwurmeiern als sehr gering einzuschätzen

Wer trotzalledem von besorgten Mitmenschen Vorhaltungen wegen der von ihm eingegangenen Restrisiken zu hören bekommt, stellt einfach mal die Gegenfrage: Haben Sie bei Ihren letzten Restaurantbesuchen und bei Ihren letzten Einkäufen von Salaten doch hoffentlich auch jedesmal nachgefragt, ob diese Nahrungsmittel auch auf garantiert fuchsbandwurmsicher abgezäuntem Gebiet gewachsen waren ?

Interessante Aspekte ergibt oft die Frage nach dem cui bono: wem nützt diese ganze Aufgeregtheit um den Fuchsbandwurm? Zum einen sind es viele Jäger, die natürlich möglichst ungestört ihrer Jagd nachgehen wollen und denen verunsicherte und deswegen lieber daheimbleibende Waldbesucher nur recht sein können. Zum anderen ist es die Pharmaindustrie, die derzeit einen Impfstoff gegen den Fuchsbandwurm entwickelt, der natürlich nur in dem Maße zum Verkaufsschlager werden wird, wie genügend viele Menschen ausreichend verunsichert werden.

Fazit: es gibt weiterhin ein sehr geringes Restrisiko. Dessen Einschätzung und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen muss nach wie vor jeder für sich selbst treffen.

Viel Vergnügen beim Kräuter- und Beerensammeln wünscht Ulrich Dopheide - das Bärlauchportal schließt sich dem an.


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